«Where the crawdads sing»

Neulich ist der Buch und Filmtitel «Where the crawdads sing» breit in dem Marschland der öffentlichen Wahrnehmung gestreut. Habe mir nach Empfehlungen, die mich nicht wirklich begeisterten, dennoch, in einem Moment der Tiefenentspannung, den Film angeguckt und war begeistert. Das verwundert mich nicht sonderlich, da ich ja im Sternzeichen Krebs geboren bin. Der Film erschien auch im Sternzeichen Krebs, also im Juli. Der Titel liess mir keine Ruhe. Er fasziniert mich. Im Grunde ist er ein kurzes Gedicht. Fast ein kleines Haiku. Das weibliche YIN in der chinesischen Philosophie wird als dunkel, feucht, kalt und unberechenbar bezeichnet. So ist Kya als Protagonistin, von allen Familienmitgliedern verlassen, alleine im Marschland aufgewachsen. Sie ist ein Kind des Marschlandes sozusagen. «Marsch ist nicht Sumpf…», wird gesagt, «… doch in der Marsch kann es den tiefsten Sumpf geben». Crawdads sind Flusskrebse, sie werden im englischen Sprachraum auch als crawfish, crayfish und anders bezeichnet. Krebse leben unter Wasser, können aber nicht schwimmen. Sie kriechen und krabbeln. Vom Krabbeln haben sie wohl auch ethymologisch ihren Namen erhalten. Auf deutsch wird übersetzt «Wo die Flusskrebse singen» oder als Filmtitel «Der Gesang der Flusskrebse» (was eine leichte Verzerrung ist). Das muss ein Geräusch sein, entfernt vergleichbar dem Zirpen der Grillen. Ein «Gesang» der wohl entsteht wenn Mengen von Flusskrebsen im stillen Marschland unterwasser den Grund nach Nahrung durchpflügen und dabei Klickgeräusche entstehen. Nur hörbar komplett abseits, wenn die Natur zu leben beginnt. Dort ist etwas hörbar, das unsichtbar im Untergrund wirkt. Der Film ist durchgehend weiblich. Schrifstellerin (Delia Owens), Drehbuchautorin (Lucy Alibar), Regisseurin (Olivia Newman), Produzentin (Reese Witherspoon), Kamerafrau (Polly Morgan), Hauptdarstellerin (Daisy Edgar-Jones), der eigens für das Buch komponierte Titelsong «Carolina» (Taylor Swift) und natürlich das Thema. Interessant ist die Mehrschichtigkeit des Wortes «Crawdad». Ein Glücksfall für ein Gedicht. Einesteils wird das Tier erwähnt das sensitiv unterwasser krabbelt, ganz sicher nicht singt, andererseits auch der «raw dad» der Frau und Kinder schlägt und dessen Seele selbst ein emotionaler Sumpf ist. Weiter «craw», der «Kropf», im Kropf stecken bleiben, auch im Sinne von «Kehle». Die ganze Handlung bewegt sich in diesem emotionalen Marschland, in dem Kya aufwächst und lebt, das nur sensitiv erfahrbar und durchwatbar und nicht intellektuell. erfassbar ist. Darin besteht der Genuss der Erzählung. Es ist eine schon fast vergessene Fähigkeit wach geworden, auch sensitiv wahrzunehmen. Dank an die Schöpferinnen des Werkes.

Li

Es faszinierte mich die Idee, ob scheinbar zufällige Muster in der Natur, etwas mit Mathematik zu tun haben. Erst fand ich die Annahme zwar etwas gesucht und bemüht. Doch ich bestellte das kleine Büchlein von David Wade «LI, dynamic forms in nature» bei Wooden Books für £5,99. Ein Zitat daraus möchte ich hier wiedergeben. Es wird geschrieben, dass es von Chu Hsi [1130-1200] (Sung Dynastie) aus China stammt:

«The term ‚Tao‘ refers to the vast and great; the term ‚Li‘ includes the innumerable vein-like patterns included in the Tao … Li is like a piece of thread with it’s strands, or like this basket. One strip goes this way, and the other goes that way. It is also like the grain in bamboo. On the straight it is of one kind and on the transverse it is of another kind. So also the mind prosseses various principles …»

Obwohl ich das Büchlein schon vor Monaten erhielt, begann ich erst heute darin zu blättern. Anlass war eine Internet-Recherche über die «John von Neumann Computer Architektur», die mich, wiedermal, zu Alan Turing führte. Er schieb «A diffusion reaction theory of morphogenesis in plants» Einer der grossen Wegbereiter des binären, heutigen, Computers beschäftigte sich also mit der Entstehung von pflanzlichen Formen. Ich erinnerte mich, dass am Anfang des Filmes «The Imitation Game», basierend auf der Biografie von Alan Turing, Bilder an der Wand seiner Wohnung hängen, die unter Anderem Phyllotaxis Muster zeigen. Eine graphische Darstellung der Fibbonacci Zahlenreihe. Das erinnerte mich an das oben erwähnte Büchlein. Beim weiteren Suchen fand ich diese Seite und die unten abgebildete Zeichnung, die Alan Turing selbst gezeichnet hat. Leonardo Davinci sowie Alan Turing scheinen sich mit derselben Figur beschäftigt zu haben.

the imitation game alan turing phyllotaxis morphogenesis
Wand Arbeitszimmer Alan Turin mit seinen Originalzeichnungen (aus dem Film ‚The Imitation Game‘)

Nachtrag zu «Stalker»

Andrej Tarkowsky hat in seinen Filmen und auch in Interviews ausgedrückt, wie sehr er Leonardo Da Vinci schätzte oder gar verehrte. Nun fand neulich eine Freundin ein Buch am Strassenrand «gratis zum mitnehmen». Sie kannte mein Interesse für Kunst und schenkte es mir. Es handelt sich um die Italienische Ausgabe von «The unknown Leonardo» (©1974 by McGraw-Hill Book Co. (UK) Ltd. | © 1974 Arnoldo Mondadori Editore ‚LEONARDO‘). Auf Seite 64 ist eine interessante Skizze von Leonardo da Vinci abgebildet, die ich hier wiedergeben möchte.

Diese Seite ist ein Hinweis oder gar ein Schlüssel wie die erste Szene in der «Zone» verstanden werden kann. Auf was sich die «Blumen im Tal» und die Schraubenmutter beziehen. Wenn also Andrej Tarkowsky Leonardo da Vincis Werk studierte, sind ihm diese Zeichnungen kaum entgangen. Ein weiterer Schlüssel zu Tarkowskys Werk und ein weiterer Grund, sich intensiver mit Tarkowskys und Leonardo da Vincis Werken auseinander zu setzten.

Psychoirrational

Wahrnehmen, Fantasieren, Denken, Logik, Fühlen, Tag- und Nachtträumen, Intelligenz, Gedächtnis, Angst, Verstehen, Vernunft, Glaube, Hoffnung, Erinnerung.

Das Bewusstsein muss mit all diesen Begriffen fertig werden. Nicht selten werden da einzelne Elemente durcheinander gebracht. Da wird dann sehr detailliert ein Gefühlsausbruch analysiert obwohl es doch manchmal besser ist, jemanden einfach in den Arm zu nehmen und zu schweigen.

Es sind alles Begriffe von nicht materiellem sondern psychischem und geistigem. Doch, wo sind die Unterschiede genau? Wie arbeiten alle diese Elemente zusammen im täglichen Leben und wie sind sie in Ordnung zu halten?

Ein Fels steht einfach so da. Der bewegt sich nicht. Der hat keine psychischen Probleme. Tausende von Jahren kann der da stehen und die Umwelt verändert sich um ihn herum. Flüsse und Witterungsänderungen splittern feinste Körnchen über Jahrtausende hinweg ab und so können seine Mineralien in Erde gelangen und daraus können Pflanzen hervorwachsen. Nun werden die Mineralien Bestandteil von Leben, womöglich einer Mango. Diese Mineralien in der Mango, die vielleicht schon irgendwo in Zellen eingebunden sind, können durch Essen in den Körper und Verdauungsorgane einer schwangeren Frau gelangen. Womöglich geht alles gut und die Mineralien werden dem Fötus weitergegeben, um ein gesundes Kind zur Welt zu bringen.

Mineralien werden vom Leben für seine sichtbare Existenz verwendet. All die Mineralien und Eiweiss-Moleküle, Kohlenstoffe sowie Mikroorganismen bilden einen recht schwierig zu verstehenden Organismus. Vieles von diesem Organismus Mensch ist erforscht und bekannt, über vieles wird gestritten weil von verschiedenen Standpunkten Forschung betrieben wird. Auch werden über fachliche Themen Machtkämpfe ausgetragen. Alles verständlich und menschlich.

Gebrannte Erde zu einer Tasse geformt und glasiert, kann durch einen biologischen Organismus Mensch mit voller Wucht an eine Wand geschleudert werden und seinen wohlgeformten Zustand in einen Scherbenhaufen ändern. Sie fehlt danach im Schrank.

Das Lehmlager aus dem der Rohstoff zur Formung der Tasse entnommen wurde, könnte auch über die Erde der Mango gedient haben zu wachsen und den Fötus zu ernähren der 30 Jahre später in einer Ehekrise die Tasse an die Wand, die teilweise auch aus dem selben Lager gebildet wurde, wirft. Sehr zur Verwunderung eines Piloten in einer fliegenden Untertasse.

Wird ein menschlicher Körper nach seinem Tod verbrannt, bleibt ein Häufchen der Mineralien in Form von Asche zurück. Lehm, Asche und dazwischen fliegen die Tassen.

Nebst den Mineralien ist offensichtlich noch anderes im Menschen vorhanden.
Es wird nach Dichtigkeit unterschieden zwischen Körper, das ist die Materie, Psyche, das sind die Gefühle und Geist, das ist das Denken. Dann gibt es noch die Übergänge, also die Stellen wo sich die verschiedenen Dichtigkeiten Begegnen. Zwischen Seele und Körper sind es die Empfindungen und zwischen Seele und Denken, Fantasie, Traum und Intuition und über dem Denken noch der Geist.

Da noch nicht alles darüber bekannt ist, und wenn bekannt offensichtlich noch nicht von allen verstanden wurde, ist diese Einteilung nur vorläufig. Ein Modell, ein Versuch, Welt und Mensch zu verstehen.

Empfindungen geben an ob etwas warm oder kalt, scharf oder süss, weich oder hart ist. Es sind Wahrnehmungen und Interpretationen wie die Materie beschaffen ist.

Beim Hunger wird es nun schon schwieriger. Ist es eine Empfindung oder ein Gefühl … Jedenfalls kann es durch Essen gestillt werden. Es wird als Trieb bezeichnet. Das sind Körperliche Funktionen die nach Handlung rufen. Wie auch der Sexualtrieb und womöglich der Bewegungsdrang. Schmerz ist eine Empfindung, hat eine klare Ursache wenn es um körperlichen Schmerzen geht. (Phantomschmerzen, also Schmerzen an amputierten Gliedern, sind Spezialfälle). Psychische Schmerzen können als Leid bezeichnet, sind also den Gefühlen zuzuordnen.

Rein psychische Eindrücke werden als Gefühle bezeichnet. Liebe, Freude, Angst, Hass, Trauer sind bekannte Gefühle. Diese Gefühle wahrzunehmen ist recht schwierig. Sie können einfach so auftauchen. Manchmal ist die Ursache ersichtlich und manchmal nicht. Jedes dieser Gefühle bietet weitgehenden Wertungsspielraum.

Dann kommt zwischen diesen Gefühlen die Fantasie, die Träume, Visionen und die Intuition aber auch Emotionen ins Spiel.

Weiter oben ist das Denken angesiedelt das auch aus verschiedenen Elementen besteht wie Nachdenken, erkennen, Intelligenz, Logik und verstehen.

Dann folgt noch die Vernunft. Sie ist der Masstab nach welchem gehandelt wird. Die Vernunft wird durch die Gefühle oft umgangen oder steht echt im Widerspruch dazu. Das macht es schwierig Menschen zu verstehen, aber auch sich verständlich auszudrücken. Die Schwierigkeiten entstehen vorallem durch die ungenauen Zuordnungen.

Vernunft sowie ‚der gesunde Menschenverstand‘ sind Teile der Weisheit.

Ab der Stufe der Psyche kann nichts mehr angefasst werden und entzieht sich somit den physikalischen Gesetzen.

Ob jetzt das Kaninchen schon im Hut war oder nicht, könnte man physikalisch nachweisen, aber den Vorgang der Überraschung darüber, ist recht schwierig zu erkennen.

Dann wäre da noch die zentrale Instanz, das ‚Ich‘-Bewusstsein. Das ist auch etwas das man nicht anfassen kann und trotzdem wirkt es und hat Einfluss, das ist eindeutig. Das Ichbewusstsein kann sich in ausgeprägtem Egoismus und praktizierter Selbstbehauptung ausdrücken oder es kann sich in einen grösseren Zusammenhang wie Volksbewusstsein, Religion oder Ideologie eingliedern.

Die Beschaffenheit des Ichbewusstseins hat entscheidenden Einfluss darauf, wie ein Mensch auf Ereignisse in seinem Umfeld und in seiner Persönlichkeit reagiert.

Diese Beschaffenheit bewirkt, ob die Tassen im Schrank bleiben oder an die Wand fliegen. Das ‚Ich‘ ist etwas lebendiges und je nach Ereignissen und Launen, kann es sich ändern. Es hat viele Facetten und kann Zustände annehmen, die oftmals überraschend sind. Soweit ist das bekannt und nicht eine besonders eindrückliche Erkenntnis. Die Frage ist natürlich, wie kommen diese Änderungen zustande und warum entgleist das Ichbewusstsein oftmals in Abgründe die unerwünscht sind.

Freunde, Bekannte, Verwandte und Fremde wissen immer bestens über unsere Persönlichkeit Bescheid. Auch wir wissen in der Regel bestens über die ‚Anderen‘ Bescheid. Jedenfalls meinen das die Leute. Wie steht es mit dem eigenen ‚Ichbewusstsein‘? Wie kann das ‚Ich‘ sich selbst betrachten und beobachten?

In unserem Bewusstsein gibt es ein Regelwerk das die Beurteilung liefert was ‚richtig‘ und was ‚falsch‘ ist. Wenn die Beschaffenheit des ‚Ichbewusstseins‘ also angeguckt wird, ist es unumgänglich dieses Regelwerk fein säuberlich auseinander zu falten. Vor allem die Betrachtung der Widersprüche darin kann sehr aufschlussreich sein. Woher kommen diese Ansichten über richtig und falsch? Ist es überhaupt richtig sich dauernd dem Stress der Beurteilung von allem und jedem auszusetzen?

Beim Ichbewusstsein ist auch die Antwort auf die schonungslose Frage ‚Wer bin ich‘?

Triebe, Empfindungen, Gefühle, Glaube, Emotionen, Wissen, Intelligenz und Vernunft haben also eine zentrale Instanz die alles einteilt und eine Schnittstelle bildet zwischen Ereignissen und Handlungen, basierend auf dem Regelwerk was als ‚richtig‘ und ‚falsch‘ begriffen wird. Es geht allerdings nicht alles durch das ‚Ichbewusstsein‘ sondern die verschiedenen Bewusstseinszentren des Körpers, der Seele und des Geistes können auch unbewusst wirken. Sie mogeln sich an der ‚Kontrollinstanz Ego‘, unserem kleinen, inneren Inquisitor, vorbei.

Verliebt sich also eine Frau in die Frau ihres Nachbars, so mag dies gegen das Regelwerk, die Moral, zwar verstossen, doch den Gefühlen oder Begierden entsprechen. Irgendwann übernehmen die Gefühle oder Begierden dann das ‚Ichbewusstsein‘ und von dem Moment an sagen sie was richtig und was falsch ist. Ein Mensch hat sich komplett verändert. Die Räder der Regelwerke der Bekannten und Freunde sowie der Verwandten beginnen intensiv zu drehen und liefern Ihre ungefragten Beurteilungen ab.

Im obigen Vorfall gibt es also einen Wechsel des Regelwerkes nach welchem das Ich handelt. Die Moral wird von den Trieben und Gefühlen verdrängt. Genau betrachtet sind ja beide Regelwerke noch vorhanden und aktiv, doch das eine hat die Überhand, ist am Drücker.

Gefühle sind also Vorgänge die nicht angefasst werden können. Sie sind psychisch. Obwohl sie sich physikalisch auswirken können. Ein froher Mensch zeigt sicher ein anderes Bewegungsmuster seines Körpers als ein depressiver Mensch. Das ist offensichtlich.

Sie sind materiell nicht erklärbar. Wie eingangs erwähnt hat ein Felsbrocken keine psychischen Probleme. Woher kommt also das Immaterielle?

Beim betrachten des Regelwerkes oder in anderem Wort der Moral oder Ethik, nach welcher Menschen mehr oder weniger konsequent handeln, tauchen Begriffe wie Glaube, Verstand, Vernunft, Intellekt und Weisheit auf. Auch das sagenumwobene Vorstellungsvermögen, die Fantasie und die Fähigkeit zu Träumen spielen da eine Rolle. Der Fels hat wohl keine psychischen Probleme doch er kann sich auch nicht vom Fleck bewegen er braucht keine Intelligenz und keine Visionen. Er wird über die Jahrtausende abgeschliffen und sonst passiert da nichts.

Lebewesen die sich selbständig bewegen können, entscheiden sich, fast bei jedem Schritt, in welche Richtung er gehen soll. Das Denkvermögen und die Fähigkeit zu abstrahieren sind nötig. Materiell sind die Auswirkungen solcher Vorgänge messbar doch der Beweggrund und die Absicht sind nicht Sichtbar. Man kann zwar einen Honigtopf in den Wald stellen und mit Sicherheit wird bald ein Heer Ameisen damit beschäftigt sein, diesen zu verarbeiten.

Zu den Gefühlen, die Lebewesen antreiben, sind nun also noch das Denken und die Träume hinzugekommen. Wie soll das nun bewertet werden? Was ist wertvoller? Der Felsblock oder die Lebewesen? Was war zuerst … Interessant wird die Frage natürlich in einem Zeitalter, wo künstliche Intelligenz aus Silizium-Bestandteilen, also aus fein gemahlenen Felsbrocken konstruiert werden. Wird die Intelligenz der neuen Technologien für den Weltfrieden ausreichen? Weltfrieden schliesst Weltdiktatur aus.

Intelligenz an sich ist ja wertfrei wie ein Hammer. Er kann zur Lebenssicherung und zur Lebenszerstörung verwendet werden, zur Selbstüberwindung oder zur Selbstbehauptung, je nach der psychischen Beschaffenheit des hammerführenden Menschen. So gesehen ist also Intelligenz noch nicht das was die guten Entscheidungen bewirkt, sondern die bewirken nochmals etwas Anderes.

Entsteht Geist aus der Materie oder entsteht Materie aus Geist. Entsteht das Leben aus dem Tod oder entsteht der Tod aus dem Leben …

Noch ist nicht genug bekannt um das richtig zu verstehen.

Nebst all den Begriffen, all den Elementen aus denen Menschen aufgebaut sind, kommt noch das Gedächtnis hinzu. Intelligenz, Wissen und die Vernunft sind Elemente die zum Denken gebraucht werden.

Kommt es zu einer Handlung ist immer die Frage: ‚was hat sie veranlasst?‘ Geschah die Handlung aus Reflex, geschah sie aus einem Gefühlsimpuls oder geschah sie aus Vernunft und wenn aus Vernunft, an welchen Werten orientierte sie sich.

Nebst dem Körper, als biologischem Wunderwerk sind also auch unsichtbare Elemente am täglichen Menschsein beteiligt, wie Gefühle, Gedanken, Gedächtnis und Intelligenz.

Vor allem das Gedächtnis, die Erinnerung ist eine sehr interessante Sache. Einen Knochenbruch, also eine Beschädigung an einem Körperteil, kann man gut nachweisen. Ein psychisches Trauma oder Angst ist nur über das Verhalten nachweisbar und so auch die Gedanken und Entschlüsse. Wer mag sich nicht ab und zu tagsüber an Träume in der letzten Nacht erinnern. Wie ist so etwas möglich? Da muss doch ein Träger da sein worin diese Erinnerungen abgelegt werden und wieder zurückerinnert werden können.

Dasselbe mit Angst. Orte oder Düfte können panische Reaktionen auslösen (triggern)ohne dass da wirklich etwas zu sehen ist. Menschen die einem ohne Grund sympathisch oder unsympathisch sind. Manchmal liegt einem ein Name oder eine Bezeichnung auf der Zungen und es kommt nicht ins Bewusstsein. Doch unerwartet, nach einer gewisse Zeit, ist es klar in der Erinnerung. Es scheint einen nicht-physikalischen Stoff zu geben in welchem die Erinnerungen abgelegt werden. Plasmaähnliche Schwingungsblasen die in der Luft umherschwirren und mal da und mal dort sind. Grosse und kleine Blasen von denen Wirkungen ausgehen und die mit empfindlichen Organen des Menschen verbunden sind.

Es scheint also ein sehr feinmaschiges Netz von Schwingungen zu existieren die Formen bilden. Felsen haben einen recht langsamen Rhythmus des Entstehens und Vergehens. Menschen einen etwas kürzeren, Eintagsfliegen noch kürzer und Gefühle und Gedanken haben eine extrem schnelle Schwingung.

Kürzere Schwingungen können die längeren Messen und beobachten doch längere können kürzere Schwingungen nur ungenau messen. Das sieht man am Zahlensystem. Mit der Eins kann jede rationale Zahl beschrieben werden, doch mit dem Dreier-Rhythmus kann der Zweier-Rhythmus nur ungenau abgebildet werden. Man kann auch nicht mit einer 2 Meter langen Latte, ohne zusätzliche Unterteilung, Millimeter abmessen. Das leuchtet ein. Sind die geistigen Schwingungen also die kürzesten, so können mit diesen alle anderen beobachtet und gemessen werden. Womöglich sind die geistigen Schwingungen auch die Basis aller gröberen Schwingungen und die gröberen Schwingungen sind wie die grösseren Zahlen in der Zahlenreihe. Der Geist könnte so die Eins sein, Gefühle etwa die 100 und messbare Materie 10’000. Wie es sich genau verhält ist eine genau Untersuchung wert. Ich meine, es gibt auch solche Berichte, habe sie momentan jedoch nicht zur Hand. Also handelt es sich nicht um eine sehr neue Sache …

Jetzt bin ich zu müde um genau zu herauszufinden warum nun die Tassen zum Erstaunen des Piloten in der fliegenden Untertasse durch die Luft fliegen. Aber sie tun es, das habe ich selbst erlebt.

星期日早上

«Do you know Bliss»?, fragte ich. «Ignorance» kam die Antwort von meiner kalifornischen Freundin. Ihre Muttersprache ist Ivrit, meine ist Deutsch. Ich weiss nicht was ich mit der Antwort anfangen soll. Manchmal sagt sie unerwartetes. Hat sie es nicht verstanden oder will sie das Geschriebene erweitern oder mit anderen Themen verknüpfen? Ich bin nicht besser. Unsere Chats beginnen oft mit zufälligen Messages. Aus dem Moment heraus entwickelt sich dann das Thema. Was uns beschäftigt kondensiert an einem akausal eingeworfenen Wort, einer Bemerkung. Wir unterhalten uns jeweils auf Englisch. Wie bei den «Engeln» ist unsere Liebe rein platonisch.
In der Vorstellung wirkt sie auf mich wie aus frei schwebenden Salzkörnchen gebildet. Jedes dieser Körnchen leuchtet hell und ich stelle mir vor, sie brennen ein bisschen. Sie lebt in meiner Vergangenheit. Das ist auch oft eines unserer Themen. Kalifornien ist dort wo China im Westen liegt. Wir chatten gleichzeitig doch auf den kalifornischen Servern wird ihr chatlog Samstag 23 Uhr anzeigen, meiner Sonntag 8 Uhr. Manchmal albern wir nur rum. Da sagte sie einmal: «I push you tenderly away». Ich liebte die Vorstellung wie sie das tut, an einem Palmenstrand vielleicht und im Sonnenuntergang. Es war für mich erlebbar und in meiner Erinnerung spüre ich noch den leichten Stoss. Wir chatten nur miteinander. Keine gesprochene Sprache. Sie könnte also auch ein Mann sein. Obwohl ich das mittlerweile aus schliesse. Dieses wegschubsen hat mich überzeugt. Es machte mich glücklich für einen Moment. Die Weise wie wir miteinander sprechen erinnert mich an Platons Reich der glückseligen. Aufgegangen in der Einheit des Bewusstseins. Komplett losgelöst von der bipolaren Wirklichkeit unserer Alltäglichkeit, der Welt des Streites.
Sie ist in Jerusalem aufgewachsen. Es erfüllt mich mit Ehrfurcht. So eine alte Stadt. Durch sie erfahre ich etwas von diesem «Jerusalem Spirit», diesem «Bliss».

«I am still sleepy», sagte ich und sie «i won’t stay here for long, my battery is almost empty and the charger downstairs and i’m laying already in bed.» «We chat till the battery die.» «Yes :)»

Letzthin spotteten wir über David Icke und seinen Reptilien-Wahn. Meine liebe Freundin passt in Ickes Definition eines «Reptils». Welche Seelenverkrampfung diesen Menschen dazu treibt solches zu behaupten ist mir unbekannt.

Es gibt ein paar verschiedene Verschwörungs-Paranoia Strömungen. Eine kommt von fanatisch gläubigen Römischen-Katholiken, die die Freimaurer und Illuminaten als das Böse der Welt bekämpfen, weil sie vermeintlich durch deren Bestrebungen, die Renaissance, Reformation und Aufklärung («Age of enlightement») ihre vermeintliche Macht über die Seelen unzähliger Menschen verloren hätten. Eine andere Strömung sind allgemeine fundamentale Strömungen jeglicher Religion, die in dem Irrtum leben, nur Sie alleine sind auserkoren. Dann noch politisch aktive Fanatiker, gezielte Desinformation («fake news») und gewisse «Pagan», Naturreligionen, die oft noch Verstand und Vernunft mit THC vernebeln. Es gibt auch alle Kombinationsmöglichkeiten. Ich kenne einen THC Konsumenten der rechtsradikal und fundamental Evangelisch ist. Die Leute des «Glaubens» – oder sagen wir besser der Meinungen, Vermutungen und Behauptungen, bekämpfen sich gerne gegenseitig. Ein sicheres Indiz für die Abwesenheit der Glückseligkeit. Doch wenn es darum geht den Verstand zu bekämpfen machen diese Strömungen der Angst und im Dienste der Paranoia, gerne gemeinsame Sache und bedienen sich gegenseitig an ihrem Fundus von Absurditäten.

Wie neulich, als vor 82 Jahren die Europäische Welt in den WW2 gezerrt wurde durch solch einen Fanatiker, dessen einzige «edle und erhabene Kulturleistung» war, Millionen von deutschen Männern enthusiastisch eines qualvollen Todes sterben zu lassen und jene Frauen im Osten Deutschlands, die den Krieg überlebten, von den wütend gewordenen Russen überfallen wurden. Einen Menschvernichtungswahn angezettelt durch Psychopaten. Und diesmal nur die Verbrechen am Deutschen Volk der «Dichtenden und Denkenden» betrachtend.

Das war (und ist es auch heute noch) «untertierisches» Verhalten hinter dem Deckmantel des «übermenschlichen».

Niemand will das. Warum lassen sich Menschen immer wieder gegeneinander aufhetzen?

Paranoia (altgriechisch, aus parà „wider“ und noûs „Verstand“; wörtlich etwa „wider den Verstand, verrückt, wahnsinnig“) verhindert Metanoia (von νοεῖν noein, „denken“ und μετά meta, „um“ oder „nach“ „Umdenken, Sinnesänderung, Umkehr des Denkens“). Definitionen aus Wikipedia.

Wo Paranoia also gegen den Verstand rebelliert meint «Metanoia» die «Tranformation» des Verstandes. Religionen sprechen natürlich von Bekehrung zu «Ihrem Gott» oder ihrem «Begriff von Gott». Doch das ist bereits eine Umdeutung und Interpretation. «Metanoia» bedeutet, dass sich der Verstand verwandelt und erweitert und dadurch etwas mehr erkannt werden kann.

Paranoia verhindert also Metanoia …

Verstand und sich verstehen ist eine grosse Sache.

Meine momentane Frage ist nicht mehr welche Sprache ich noch verstehen, das heisst, lernen will, sondern welche schlicht notwendig zu lernen ist. Stell Dir vor, eines Tages sagen Chipproduzenten: «wir schreiben unsere Computer-Chips nicht mehr auf Englisch an, mit lateinischen Buchstaben und arabischen Zahlen, sondern packen unsere Kreuzchen (chinesische Schriftzeichen) drauf». Vielleicht um gegenüber den Amerikanern Macht zu demonstrieren.

Als ich das nun schrieb kam mir in Erinnerung, dass dies ja schon der Fall ist. Eine der grössten Suchmaschinen der Welt ist ausschliesslich in chinesischer Schrift. Es ist Baidu.cn . Als ich die Webseite eines Kunden dort anmelden wollte, sass ich vor dem Computer und suchte verzweifelt den Button mit dem man auf englisch umstellen kann. Ich dachte, vielleicht ist das Wort ‚english‘ in witziger Weise auch in chinesischen Schriftzeichen gemalt … doch es gibt einfach keine englische, in lateinischen Buchstaben gehaltene Version. Was ja auch einleuchtet. Aus dem Versuch, ihn auf Google also ein bisschen hoch zu puschen, falls der Pagerank (wie Googles Algorithmus heisst), merkt, dass er sogar auf baidu drauf ist, wurde nichts.

«Charles Bliss» sagte ich, «der Erfinder der Universalschrift ‚Blissymbols’». Er litt unter der Unfähigkeit verschiedener Völker sich miteinander verständigen zu können weil sie unterschiedliche Sprachen sprechen. Er flüchtete vor den Nazis durch Kontakte nach Shanghai. Dort erkannte er, dass die chinesischen Schriftzeichen durch verschiedene chinesische Dialekte Sprechende unterschiedlich ausgesprochen, jedoch von allen gleich verstanden wurden. So wie Kindergartenschüler auf die Zeichnung eines Hundes zeigen und chièn, Hund, dog, cane oder das entsprechende Wort ihrer Muttersprache sagen.

Die chinesischen Schriftzeichen sind also gewissermassen schon eine Universalschrift.

Sie, wie auch die ägyptischen Hieroglyphen, sind Ideogramme die Grundsätzlich nicht mit der Aussprache verknüpft sind (die ägyptischen Hieroglyphen wurden, gemäss Rosetta Stone, teilweise auch als Buchstaben verwendet).

Anders ist es mit den Schriftzeichen die Laute bezeichnen und nicht Ideen. Die Alphabete sind Buchstabensysteme. Das Griechische, Hebräische, Lateinische, Arabische, Kyrillische, nebst Anderen und auch einige asiatische Alphabete bezeichnen durch ihre Buchstaben Laute. Das bringt es mit sich, dass dieselbe Idee, der selbe Begriff in jeder Sprache anders geschrieben wird. Im japanischen Schriftsystem gibt es nebst den Ideogrammen aus dem chinesischen Schriftsatz noch die Hiragana Zeichen, die eine ganze Silbe statt nur einen Laut beschreiben.

Wo also chinesische Schriftzeichen für einen Begriff stehen und unterschiedlich ausgesprochen werden, sehen die Begriffe in den lautgebundenen Alphabeten unterschiedlich aus. Die Verknüpfung von Buchstaben mit Bildern ist eine anderes Thema.

So wie mit gesprochener Sprache etwas mitgeteilt werden kann, so kann dies auch mit Schrift geschehen. Mitteilungssysteme können ganz verschiedener Art sein. Auch Tanz, Musik, Mathematische Formeln, Klopfzeichen sowie Gesang und Anderes können eine «Ortographie» «Syntax» und «Grammatik» enthalten. Auch Gefühle können unterschiedlich ausgedrückt werden.

«Kain hat Abel ermordet», wird gesagt … Abel hat «geglaubt» und sein «Rauch» wurde angenommen. Abel hütete Schafe. Darum gibt es wohl religiöse Führer die einen Hirtenstab halten.
Die Menschen des Glaubens können den Verstandesmenschen nicht «verstehen». Es ist ihnen unheimlich was die Menschen des Wissens so treiben. Der viel zitierte «Mord» an Abel war kein Mord … er ist mythologisch zu verstehen. Es ist ein psychisches Ereignis. Das «Wissen» überwindet den «Glauben». Hiram Abiff, der Meisterbauer des «Salomonischen Tempels» musste der Tempel-Legende gemäss einen neuen Hammer bei Tubal-Kain, im Erdmittelpunkt holen.
Kain hat Äcker bebaut und Vieh gezüchtet. Abel liess die Schafe alles abfressen und dadurch riesige, sich ständig ausbreitende Wüstengebiete entstehen. Kain verändert seine Umwelt. Er baut Strassen, Staudämme, Wälle gegen das Meer, sät, erntet, züchtet, konstruiert.

Baut der Kain Typus also einen Zaun um seinen Acker, damit die Schafe nicht alles abfressen, wird der Abel-Typus ausgeschlossen und kann womöglich nicht mehr durch das Tal zu den Weiden gelangen.
Kein Wunder lieben sich dies zwei Menschentypen nicht innig. Streit und Missgunst ist Vorprogrammiert. Schlicht und einfach durch die unterschiedliche Art das Essen zu besorgen.

In der aktuellen Zeit ist der Verstand vorherrschend, in nahezu allen Bereichen des Lebens. Das ist unschwer festzustellen. Doch trotz dieser Tendenz sind nicht alle Menschen gleich «gepolt» und werten den Verstand gleich wichtig. Angst, Panik, Liebe sind Gefühle die eher unlogisch – oder eben «psycho-logisch» sind (Psyche ist das griechisch Wort für Seele). Verstand, Logik und Psyche haben unterschiedliche Eigenschaften. Die Psyche wird oftmals als das genaue Gegenteil von Logik wahrgenommen. Missverständnisse entstehen, wenn Logik psychologisch und Gefühle logisch erklärt werden wollen. Das zu tun wird unweigerlich zu Verständigungsproblemen führen. Eine Suppe ist schwer mit einer Rohrzange zu fassen und ein Hochgeschwindigkeitszug wird kaum durch eine Nebelwand gestoppt. Die einen Menschen sind also eher Gefühlsbetont in ihrer Wahrnehmung und ihrem Ausdruck und die Anderen eher verstandesorientiert. Beides ist unterschiedlich aktiv vorhanden. Kunst ist, beides gleichzeitig bewusst wahrzunehmen.

Inzwischen beendete die Batterie den chat.

«Ignorance is a bliss.» sagte sie noch und ich fühlte mich nicht betroffen.

gnōthi seauton

Erkenne Dich selbst

Quelle: «Die Erschaffung Adams», Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Erschaffung_Adams#/media/Datei:Creaci%C3%B3n_de_Ad%C3%A1m.jpg

Einerseits sehen wir den etwas einsam dreinblickenden Menschen auf der linken Seite. Andererseits ist da ein Uralter, im Himmel schwebender, der einen seiner Arme um ein Wesen in einer roten Schale oder Ausbuchtung schlingt und gleichzeitig Cupido niederdrückt.

Der Erschaffer des Bildes, Michelangelo Buonarroti, ist als Künstler der Renaissance bekannt. Das Bild, so wird gesagt und belegt, stammt aus dem Jahr 1512. Das war vor 509 Jahren.

Die Renaissance steht für die Wiedergeburt. Wiedergeboren wurde die alte griechische Weisheit in die «Platonische Akademie» in Florenz um 1460 herum. Das Bild ist etwas neuer als «Die Geburt der Venus» von Botticelli, einem anderen bekannten Künstler der Renaissance.

Interessanterweise wird gesagt, die Frau die Modell stand für die «Venus», in jenem Bild, sei eine Verwandte von Amerigo Vespuci, der, so wird gesagt, erstmals feststellte, dass das kürzlich zuvor entdeckte Land nicht Indien, sondern ein eigener Kontinet sei. Damit erhielt der Kontinent auch seinen Namen. Es war auch die Zeit in welcher ein Herr Kopernikus (De revolutionibus orbium coelestium 1543) behauptete, die Erde kreise um die Sonne.

Vom Künstler «Michelangelo» sowie von «Leonardo Da Vinici» wird gesagt, sie hätten bereits exakte Untersuchungen des menschlichen Körpers vorgenommen. Dies schloss mitunter das Sezieren von Leichen (im verborgenen) wohl nicht aus.

So kann verstanden werden, dass die rote Ausbuchtung auf dem Bild wohl ein Gehirn sein kann. Es ist üblich dass Neuentdeckungen erst in Kunstwerken oder Texten versteckt werden um sie mit Freunden zu Besprechen oder Plagiatsvorwürfen zuvor zu kommen.

Da ist also ein «Mensch», ein «Uralter» und ein «Gehirn» miteinander verbunden.

Platon schreibt in seinem Werk «Politeia» auf Deutsch «Der Staat» (Über das Wesen der Gerechtigkeit) :

«Denke sie dir nun beide in zwei ungleiche Teile geteilt, als ob man eine Linie teilte.»

Mit «sie» sind die «sichtbare» und die «denkbare» Welt gemeint. Luca Pacioli (gestorben 1517), der Lehrer von Leonardo Da Vinci, nannte dieses Teilungsverhältnis «Divina Proportione» was heute unter «goldener Schnitt» bekannt ist.

Das wunderbare am goldenen Schnitt ist das Verhältnis des kleineren Teils zum grösseren und dasjenige des grösseren Teils zu der Summe der beiden Teile. Sie sind im gleichen Verhältnis … Das ermöglicht eine unendliche Verkettung von gross zu klein im gleichen Verhältnis. In diesem Verhältnis stehen «Himmel» und «Erde» zueinander.

Makrokosmos, Kosmos und Mikrokosmos sind so «wie oben so unten» miteinander verbunden, wie auf der «Tabula Smaragdnia» geschrieben steht. Die «Tabula Smaragdina» ist Bestandteil des «Corpus Hermeticum», eines in der platonischen Akademie zu Florenz, durch Marcilio Ficino, wiedergeborenen Werke.

Das untenstehende Bild zeigt wie das Verhältnis in diesem wunderbaren Kunstwerk enthalten ist und die Verbindung der Welten beschaffen ist.

Die beiden schwarzen Linien sind exakt im Verhältnis des goldnen Schnittes

Was will nun dies ganze Bild sagen? Der Mensch ist mit der denkbaren Welt in diesem Verhältnis, als «Welt im Kleinen» also als «Mikrokosmos», verbunden. Schlussendlich kann das uns Erschaffende, grössere nur erkannt werden (gnōthi). Das zu erkennen, bedeutet sich selbst zu erkennen. Sich dessen Bewusst zu werden, dass da eine unterbrochene Verbindung besteht. Niemand … kann diese Verbindung für andere wieder herstellen. Das ist der Grund warum wir hier sind, diese zu finden … Das verloren gegangene schwebt vielleicht in den Wolken …. doch das ist unser Hirn. Erkennen, Denken, Urteilen, Phantasieren, Träumen … alles Funktionen die ein Hirn kann und manchmal auch durcheinander bringt. Erkennen … ist diesmal gefragt.

Sobald das Denken einsetzt wird geurteilt, zerteilt, analysiert, separiert, verglichen. Folglich ist das Denken ungeeignet dafür, zu suchen was verloren ging … es erkennen oder in diesem Fall «wiedererkennen» ist die Lösung. Hirntätigkeit hat also verschiedene Qualitäten. Erkennen ist «geistiges Schauen» und was gemeinhin als «Denken» bekannt ist, wird zum Umsetzen der «Erkenntnis» in die Tat gebraucht.

Wiedererkennen der Einheit mit den Kräften die den Menschen erschaffen haben kann mit dem Kopf geschehen und war natürlich in der Renaissance DAS Thema. Wurden damals doch noch Menschen angeklagt und verurteilt, wenn sie die neusten Erkenntnisse veröffentlichten die dem sogenannten «Glauben» widersprachen …

Abschliessend erscheint also ein neuer Titel des Bildes: «Adam erkennt sich selbst».